Ökologie: Die Ökologie beschreibt die vielfältigen Beziehungen zwischen den Lebewesen und ihrer Umwelt. Die Ökologie im Wasserwesen wird von der Wasserwirtschaft beansprucht. Wegen des offensichtlichen Zielkonflikts wird die Ökologie im Wasserwesen hier als eigenständiger Aufgabenbereich behandelt.

 

Simulation ökologischer Vorgänge
 

Die Erschließung von hydraulischer Simulation als Werkzeug für ökologische Studien ist derzeit noch in den Anfängen. Wegen der engen Beziehung von Fließstruktur im aquatischen Bereich und der dort anzutreffenden Populationsart und -dichte, ist die Aussicht auf eine rasche Entwicklung und Standardisierung der Verfahren gut.

Einige Beispiele für eine praktische Nutzung werden nachfolgend angegeben.

Durchgängigkeit

Die Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Flusssysteme ist eine der wenigen konkreten Forderungen der Wasserrahmenrichtlinie WRRL. Von der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins IKSR wird die Wiederherstellung des Aufstieg als Minimalforderung genannt. Die Herstellung von teils separaten Abstiegsmöglichkeiten ist an Kraftwerken wegen der hohen Fischsterblichkeit beim Turbinendurchgang sicher sinnvoll, wird von der IKSR aber nur optional gefordert. Der Grund für die Zurückhaltung liegt in den hohen Verlusten an Energieproduktion, die durch die notwendigen Ausleitungen bewirkt werden. In diesem Zusammenhang ist das Konzept der Lockströmung in die Kritik geraten. Dessen Wirksamkeit wird bezweifelt. Falls tatsächlich andere Indikatoren die Fischwanderung leiten, könnte die Dotierungsmenge für die Ausleitungen an Fischauf- und -abstieg reduziert werden ohne deren Wirksamkeit für die Durchgängigkeit einzuschränken. Der Ausgang der Diskussion bleibt abzuwarten. Hydraulische Simulation ist aber zur begleitenden Untersuchung der Fragestellung sicherlich sinnvoll wie der folgende Bericht der TU Graz zu Fischaufstiegshilfen zeigt.

Fischaufstieghilfe TU Graz

Gewässerhabitate

Ökologische Systeme, wie Fließgewässer und ihre Lebensräume, sind komplexe Systeme, die eine Vielzahl von Zusammenhängen zwischen biotischen und abiotischen Komponenten beinhalten.
Habitatmodelle sind ein geeignetes Instrument für die Untersuchung dieser Systeme. Das am Institut für Wasserbau der Universität Stuttgart entwickelte Simulationsmodell CASiMiR ermöglicht es Lebensräume anhand von Informationen über Ggewässergeometrie und -strukturen nachzubilden und ihre Eignung für Zeigerarten zu ermitteln.

Habitatmodell Casimir

 

 


Web-Master 19/1/12