Wasser (H2O) ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Sauerstoff (O) und Wasserstoff (H). Die Bezeichnung „Wasser“ wird besonders für den flüssigen Aggregatzustand verwendet. Im festen (gefrorenen) Zustand spricht man von Eis, im gasförmigen Zustand von Wasserdampf.

Wasser hat

  • eine Dichte von 1000 kg/m³ (ursprünglich die Definition des Kilogramms), exakt 999,975 kg/m³ bei 3,98 °C. Als Dichteanomalie bezeichnet man die auf der Wasserstoffbrückenbindung beruhende Eigenschaft, dass Wasser bei dieser Temperatur die höchste Dichte hat und beim Abkühlen unter diese Temperatur kontinuierlich und beim Gefrieren sogar sprunghaft an Volumen zunimmt, also an Dichte verliert, so dass Eis schwimmt,
  • die höchste Wärmekapazität aller Flüssigkeiten (75,366 J·mol-1·K-1 entsprechend 4,18 kJ·kg-1·K-1),
  • die größte Oberflächenspannung aller Flüssigkeiten (mit Ausnahme des Quecksilbers); bei Wasser beträgt sie in feuchter Luft 72 mN/m bei +20 °C, so dass die Tröpfchenbildung erleichtert wird,
    * die größte Verdampfungsenthalpie aller Flüssigkeiten (40,7 kJ/mol entsprechend 2256 kJ/kg; daher rührt der kühlende Effekt bei der Transpiration) sowie die hohe Schmelzenthalpie (6,01 kJ/mol entsprechend 333 kJ/kg; so dass Salzwasser eine nur geringe Gefrierpunktserniedrigung im Vergleich zu reinem Wasser zeigt),
  • eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit (so dass Ozeane gute Wärmespeicher sind) und
  • eine dynamische Viskosität von 1,0x10-3 Ns/m² bei +20°C,
  • eine kinematische Viskosität von 1,0x10-6 m²/s bei +20°C,
  • eine sehr geringe Verdichtbarbeit (Elastizitätsmodul von 2,2x10-9 N/m² bei +20°C ). Es ist daher nahezu inkompressibel.

Je nach Isotopenzusammensetzung des Wassermoleküls unterscheidet man „halbschweres Wasser“ (ein Atom Deuterium: HDO), „schweres Wasser“ (zwei Atome Deuterium: D2O) und „überschweres Wasser“ (zwei Atome Tritium: T2O).

Wasser zirkuliert in einem ständigem Kreislauf aus Verdunstung, Niederschlag und Abfluss zwischen dem Meer und dem Land. Dieser sogenannte Wasserkreislauf ist prägend für viele geologische Prozesse, aber auch für die Verbeitung von Flora und Fauna.

Der größte Teil der Erdoberfläche (71%) ist von Wasser bedeckt. Das weltweite Gesamtvolumen an Wasser beträgt 1.386.700.000 km³. Das mit 24,4 Millionen Kubikkilometern (1,77 %) meiste Süßwasser ist dabei als Eis an den Polen, Gletschern und Dauerfrostböden gebunden und somit nicht der Nutzung zugänglich. Einen weiteren wichtigen Anteil macht das Grundwasser mit 23,4 Millionen Kubikkilometern aus. Das Wasser der Fließgewässer und Binnenseen (190.000 km³), der Atmosphäre (13.000 km³), des Bodens (16.500 km³) und der Lebewesen (1.100 km³) ist im Vergleich rein mengenmäßig recht unbedeutend. Nur ein geringer Teil des Süßwassers ist auch als Trinkwasser verfügbar (3.600.000 km³ = 0,26%) .


Diese Informationen sind im Lexikon nachzulesen. Für die ingenieurtechnische Behandlung des Wassers sind sie vielleicht ausreichend. Für eine ganzheitliche Betrachtung jedoch nicht. Auch als Ingenieur sollte man sich der besonderen Bedeutung von Wasser stets bewußt sein. Ohne Wasser kann kein irdisches Leben existieren. Dementsprechend muss der Umgang mit diesem besonderen Stoff auch stets mit besonderem Respekt geschehen.


Einen sehr schönen Überblick zum Thema Wasser bietet die Wassermappe der Allianz Umweltstiftung.


Web-Master 13/10/11